Der Halbanschluss entlastet nicht die Mühlstraße. Die wesentliche Entlastung der Mühlstraße ist dem LKW- Durchfahrtsverbot von Benningen/L1138 her geschuldet. Die Schwörertrasse zusätzlich verbessert die Entlastung für die Mühlstraße, so gut wie nicht. Lediglich das Eck bis zur Kreuzung nach Pleidelsheim, die Benningerstraße wird deutlich entlastet. Den Halbanschluss als Entlastungsfaktor da noch irgendwie mit reinzurechnen ist unlogisch. Da fehlt der Zusammenhang und die Verkehrsbeziehung. Der LKW-Verkehr von Richtung Benningen soll zur Autobahn Pleidelsheim abgeleitet werden. Der LKW-Verkehr aus Ludwigsburg soll zur Autobahnauffahrt Ludwigsburg Nord fließen. Welche Verkehrsströme sollen dann den Halbanschluss in Freiberg in der Mühlstraße reduzieren. Die Verquickung des Halbanschlusses mit der Freiberger LKW-Sperrung und Schwörertrasse ist von den Verkehrsströmen her nicht nicht notwendig und nicht plausibel.
Ein Halbanschluss wäre nur gut für Pleidelsheim, Ingersheim und den Bietigheimer Schwerlastverkehr, der nach Freiberg gelenkt werden soll und nicht durch Bietigheim auf der B27 zur Autobahn LB Nord fließen soll. Kommt aber die LKW-Sperrung auch durch Ingersheim und Pleidelsheim von Richtung Bietigheim her wie geplant, muss der Schwerlastverkehr von Bietigheim durch Bietigheim über die B27 zur Autobahnauffahrt LB Nord abfließen. Das heißt eine weitere Belastung für Bietigheim. Das sieht Bietigheim sehr kritisch! Um eine Gesamtlösung in der Raumschaft Bietigheim, Pleidelsheim, Ingersheim, Freiberg zu bekommen, wollen die anderen 3 Gemeinden und das Regierungspräsidium den Halbanschluss Freiberg schmackhaft machen. Der Bietigheimer Schwerlastverkehr soll somit nicht die B27 belasten, sondern quasi parallel an der L1113 an Geisingen vorbei zu einem Halbanschluss fließen. Hier soll ein Geschäft gemacht werden. Das Regierungspräsidium sagt durch die Blume: Wenn Freiberg den Halbanschluss auf der einen Seite der Stadt schluckt, dann bekommt ihr im ersten Schritt die LKW-Sperrung und die Schwörertrasse und im zweiten Schritt vielleicht irgendwann, wenn Geld da ist, die Ostumfahrung auf der anderen Seite in Freiberg. Man kann auch die Meinung haben, dass die B27 besser als die L1113 für den Schwerlastverkehr geschaffen ist. Bietigheim hat eine sehr starke Gewerbeansiedlungspolitik betrieben und hat deshalb auch die Gewerbesteuer, aber halt leider auch den Verkehr. Ferner sind in Bietigheim alternative Veränderungen (Grotztunnel) zur B27 - Entlastung geplant.
Wenn in Ludwigsburg auf der B27 in Richtung Autobahnauffahrt Nord Stau ist, dann könnte über Hoheneck, über Heutingsheim zum Halbanschluss Freiberg gefahren werden. Ist Stau vom Bottwartal her in Richtung Autobahnauffahrt Pleidelsheim, dann könnte der Verkehr über die genehmigte neue Brücke über den Neckar in Benningen durch Beihingen/Mühlstraße zum Halbanschluss fließen.
Der Halbanschluss zieht Verkehr an. Wenn ein Halbanschluss gebaut wird, dann wird doch dort auch der Verkehr hingelenkt werden. Eine Belastung von Freiberg ist zwangsläufig.
Die L1113/Geisinger Umgehung soll nach Westen Richtung Bietigheim verschwenkt werden. Dies bedeutet eine weitere Zersiedelung der Landschaft. Wegen der ansteigenden Topographie ist ein Lärmschutz nicht zu erwarten und belastet von der Lärmausbreitung her eher andere Gebiete in Geisingen. Die Kosten-Nutzen-Relation halten wir für gering, auch weil erst ein Kreisverkehr gebaut wurde. Außerdem könnten sich Begehrlichkeiten entwickeln, die Lücke zwischen alter L1113 und neuer Straße dann mit Gewerbeansiedlung zu füllen. Die Genehmigung des Halbanschlusses vom Bundesverkehrsministerium ist unsicher, da es nach unserer Ansicht keine Funktion im Fernverkehrsnetz gibt und der Abstand zu benachbarten Autobahnauffahrten zu gering ist.