Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Abgase, mehr Flächenverbrauch, weniger Naherholung, weniger Natur, weniger Klimaschutz. Regionale Verkehrslenkungen auf das überregionale Verkehrsnetz / Autobahn sind eine Alternative. Hierbei sind Maßnahmen am Knotenpunkt Zuffenhausen und an der A 81 hilfreich. Die konsequente Verkehrslenkung des LKW-Verkehrs und (PKW) des Industriegebiets Neckar über die Umgehungsstraße Pleidelsheim zur Autobahnauffahrt Pleidelsheim (nicht durch die Mühlstraße) ist notwendig. Auch eine spätere Umleitung über die geplante Neckarbrücke bei Benningen zum Autobahnanschluss Peidelsheim ist folgerichtig. Die Mäßigung des im Flächennutzungsplan aufgeführten Wohnflächen- und Gewerbeflächen- Verkehrswachstum bleibt ein Thema. Deshalb sollen im wesentlichen Gewerbegebietsausweisungen dort statt finden, wo verkehrsgünstigere Anbindungen bestehen. Die massive Erweiterung des Gewerbegebiets Ludwigsburgerstraße Ost erhöht die Verkehrsbelastung in der Ludwigsburgerstraße und ist deshalb sehr kritisch zu betrachten. Vielfältige Verkehrsberuhigungs und Entschleunigungsmaßnahmen (z.B. LKW-Beschränkungen, Tempokontrolle, intelligente Ampeln, Maßnahmen im Straßenraum) halten wir kurzfristig für effektiver, als zerstörende Straßenplanungen für die Zukunft. Die langfristige Umwidmung / Entwicklung / Neuordnung von extrem belasteten Bereichen der Ortsdurchfahrten weg vom Wohnbau hin zu Alternativen darf nicht grundsätzlich Tabu sein. Stärkung der Alternativen ÖPNV (Takt / Preis / Kundenfreundlichkeit) Bürgerbus, Fahrradverkehr, Fußverkehr, Fahrgemeinschaften und deren Kombinationen können verbessert werden. Mehr effektiven Lärmschutz an Durchgangsstraßen halten wir für einen weiteren Ansatzpunkt. Maßnahmen zur Verringerung des durchschnittlich - 75 prozentigen - selbstgemachten Verkehrs in Freiberg dürfen nicht vergessen werden. Eine wirkungsvolle und professionelle Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung verantwortungsbewußter Mobilität und Eigenverantwortung der Bürger ist notwendig. Wer Straßen sät wird Autos ernten! Prognosen
sagen aus, das ab 2020 der Verkehr sich aus demographischen Gründen reduziert.
Der KostenNutzen-Faktor und die Entlastungswirkung für unsere Durchgangsstraßen ist unserer Ansicht nach mangelhaft. Die tatsächliche Entlastungswirkung ist nach dem Gutachten vom Verkehrsbüro relativ gering. Die Ludwigsburger Straße wird so gut wie gar nicht entlastet. Die Nord-West Trasse kostet nach früheren Schätzungen ca. 24 Millionen Euro, ohne Schwörertrasse! Außerdem sprechen das Naturschutzgebiet Neckar und das europäische Fauna-Flora-Habitat gegen diese Umgehungsvariante. Zum Bau der Nord- West Umfahrung sind erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft erforderlich. Es müsste das FFH-Gebiet sowie das Naturschutzgebiet zweimal mit Brückenbauwerken gequert werden und ein Tunnel unterhalb des Ortszentrum gebaut werden. In diesem FFH Gebiet liegen sogenannte prioritäre Lebensräume vor. Weiter wäre der Bau einer Kreisverkehrsanlage zwischen Neckaraltarm und Neckarkanal erforderlich. Auch hier sind Eingriffe in ökologisch wertvolle Bereiche bzw. Überschwemmungsgebiet unumgänglich so das Verkehrsbüro Mörgenthaler. Diese Umgehungstrasse bedeutet eine massive Beeinträchtigung des Wiesentals und der Naherholung.
Die Flächenversiegelung dieser Trasse wird enorm hoch sein. Die Topographie ist ungünstig. Auch wird die Landwirtschaft diese Variante kritisch begleiten. Die Entlastungswirkung für die Mühlstraße ist zu gering. Absolutes Hauptproblem ist der völlig überlastete Anschluss nach Hoheneck!! Diese Ostumgehung wird auf jeden Fall ortsnah sein, da die Behörden und der Benninger Gemeinderat eine ortsferne Trasse verweigern werden. Von der Ostumgehung bis zum Beihinger Ortsrand ist flache Flur. Somit ist eine Verlärmung von Teilen von Beihingen vorprogrammiert. Die Schwörertrasse bedeutet erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft, FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet. Die Ostumfahrung kostet nach ersten Schätzungen 19 Millionen Euro, ohne Schwörertrasse!